NoFap, ein Trendbegriff der sich aus dem englischem „No“ und dem Internet-Begriff „Fap“ (steht fürs masturbieren) bildet. Doch was ist NoFap eigentlich und hat es Vorteile? Was passiert wenn man nicht masturbiert? Es gibt Behauptungen, dass Selbstwertgefühl, die Konzentration und die Leistungsfähigkeit sollen gesteigert werden. Aber auch das eigene Sexleben soll beim Verzicht auf die männliche Masturbation verbessert und intensiviert werden. Doch was ist dran und hilft es wenn man sich dem „NoFap“ anschließt?
Um die Trend-Bewegung „NoFap“ zu erklären, müssen wir kurz ausholen. Alexander Rhodes gründete 2011 auf der Plattform Reddit ein Diskussionsforum namens „NoFap“. Es ging um den Verzicht von Pornografie und onanierens. Eine chinesische aus dem Jahre 2013 erklärte, dass der Testosteronspiegel eines Mannes innerhalb von 7 Tagen um rund 145% gesteigert werden könne, wenn er auf die Selbstbefriedigung verzichte. Alexander Rhodes wurde schnell zum Gesicht der NoFap-Bewegung auf Reddit und die Mitgliederzahlen vermehrten sich rasant. Später gründete er dann noch die Webseite nofap.com.
NoFap und seine angeblichen Vorteile: Was bringt NoFap?
Auf Reddit und in vielen Internetforen gibt es tausende Nutzer die darüber berichten dass es ihnen deutlich besser geht – nachdem sie aufgehört haben sich selber zu befriedigen. Der Körper soll ich verändert haben, der Geist ebenfalls. Vor allem aber soll bei vielen „Fapstronauten“ (so nennen sich die Anhänger der NoFap-Bewegung) der Sex deutlich besser geworden sein. Viele Nutzer berichten von intensiveren Orgasmen.
Doch der Verzicht auf die männliche Masturbation soll auch viele andere Vorteile haben wie man immer wieder nachlesen kann. Wir haben sie mal für euch aufgelistet:
- Mehr Energie
- Mehr Selbstvertrauen
- Mehr sexuelle Anziehung dem anderen Geschlecht gegenüber
- Mehr Konzentration
- Intensiverer Sex
- Höheres Selbstwertgefühl
- Höhere Leistungsfähigkeit
Mehr als eine Handvoll Vorteile, die mit deinem Körper passieren soll. Wir von date-magazin.com stehen dem ganzen aber Kritik gegenüber, denn auch wenn viele enthalsamen Männer über positive Auswirkungen beim NoFap berichten, so gibt es keine wissenschaftlich belegten Veränderungen im Körper eines Mannes, wenn er die Selbstbefriedigung an den Nagel hängt. Denn Orgasmen sind nichts schlechtes – auch wenn man sie sich selbst bereitet.
Ärzte gehen sogar soweit und sagen, dass diese Enthaltsamkeit körperlich überhaupt keinen positiven Aspekt mit sich bringe. Viel mehr geht es um die Psyche – was wir befürworten.
Körperlich Nein, psychisch Ja!
Wir sind der Meinung, dass NoFap einige Vorteile mitbringt. Aber nur, weil deine Psyche mitspielt und dir dein Hirn einen Streich spielt wenn du dir Pornos anschaust und dich dazu selbst befriedigst.
Das Problem an der ganzen Sache ist: Im Internet gibt es Pornos auf Abruf. Computer an, Browser öffnen und kostenlose Pornoseiten wie PornHub aufrufen. Und dort hast du dann eine riesige Auswahl an kostenlosen Pornos. Hose runter und schon geht es los. Dass wir Männer uns mal selbst befriedigen ist gar kein Problem. Wenn wir es jedoch häufiger machen und immer häufiger werden lassen, kann es zu einem Problem werden. Das nennt sich dann Pornosucht.
Allerdings spielt dir dein Gehirn einen streich, denn wenn du an dir selber Hand anlegst, hast du Orgasmen auf Knopfdruck. Du bist „leer“ und brauchst keinen Sex mehr.
Mehr Sex durch NoFap
Sagen wir mal du gehst in einen Club feiern. Wenn du dir vorher einen runtergeholt hast, wirst du weniger geil und deine Lust auf Sex hält sich in Grenzen. Deine Ambition, dass du Frauen kennenlernst und sie versuchst zu verführen bzw. abzuschleppen sind gleich Null. Selbst wenn du dir vor dem Club keinen Orgasmus bereitet hast, aber es regelmäßig tust, weiß dein Körper: Wenn ich einen Orgasmus möchte, brauche ich ja nur Hand anlegen. Es ist für dich also nicht so schlimm wenn du alleine nach Hause gehst.
Ander sieht es aus, wenn du dir selber eine „NoFap Challenge“ auferlegst. Deine Libido, also der Wille nach Sex, steigert sich. Denn wer möchte schon auf einen Orgasmus verzichten? Und die einzige Möglichkeit ihn zu bekommen, währe Sex mit einer Frau. Im Club-Beispiel wirst du nun also alles mögliche dafür tun, mit Frauen in Kontakt zu kommen, sie kennenzulernen und ins Bett zu bekommen.
Das ganze liegt an der Ausschüttung von Glückshormonen, dem Dopamin. Weil du dieses Glücksgefühl ständig auf Abruf erleben kannst, ist es nichts besonderes mehr. Wenn du dieses Glücksgefühl aber erleben möchtest, dann musst du dafür was tun – und als Belohnung gibt es die komplette Ladung Dopamin!
Deine „Attraktivität“, steigert sich
Doch nicht nur deine Wollust steigert sich. Auch deine Attraktivität gegenüber dem anderen Geschlecht, also die sogenannte „Attraction“. Durch deine Enthaltsamkeit steigert sich dein Selbstvertrauen, da du mit dir selber eine „NoFap Challenge“ eingegangen bist und sie erfolgreich durchziehst.
Das merken natürlich auch die Frauen, vor allem weil du vor Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen nur so strotzt. Und glaub uns: Das macht dich um ein vielfaches attraktiver für Frauen und steigert deine Chancen, eine Sexpartnerin zu finden. Egal ob du nur eine Nummer für eine Nacht suchst oder ob du es auf eine Affäre abgesehen hast.
Warum du es mal probieren solltest, nicht zu onanieren – Ein Selbstversuch
Bevor wir uns an diesen Artikel gesetzt haben, haben wir natürlich nicht nur recherchiert, was es mit der Bewegung auf sich hat und was es für angebliche Vorteile hat, wenn man aufs masturbieren verzichtet. Wir wollten es selber testen und haben einen Selbstversucht gestartet.
Unser Selbstversuch lief wie folgt ab: Ein Redakteur, also ich, der genau diesen Artikel schreibt, durfte einen Monat lang nicht Hand anlegen. Ich bin sexuell offen, stehe aber auch solchen Selbstversuchen gerne gegenüber. Ab und zu schaue ich mir gerne Pornos an und onaniere dazu – wie jeder Mann eigentlich. Es hatte keine kranken Ausmaße, aber mehrfach wöchentlich ereignete sich der „selbstgemachte Orgasmus“.
Die ersten Tage ohne Selbstbefriedigung
Ich bin Single und finde meine Sexpartnerinnen entweder in Clubs, in Bars oder im Internet. Tinder, Lovoo und Sexportale sind Apps und Webseiten die ich gerne besuche um Dates auszumachen. Und ja, ich gehe sehr offen mit meinem Single-Sexleben um und bin auch ehrlich genug zu den Frauen um ihnen zu sagen was ich suche. Sie wissen alle dass aktuell an nichts festem Interessiert bin.
Dann kam der Selbstversuch und ich durfte Orgasmen nur noch durch Geschlechtsverkehr erleben. Die ersten Tage waren die härtesten. Denn Pornoseiten waren früher sehr schnell aufgerufen. Jetzt durfte ich es nicht mehr und ich musste schauen, dass ich meine „Geilheit“ unterdrücke. Die ersten 3 Tage waren Rückblickend die härtesten, denn irgendwie denkt man doch schon häufig daran, dass man jetzt gerne einen Orgasmus hätte.
Aber auch die Zeit ging rum. Nach einer Woche dachte ich schon gar nicht mehr so stark daran, dass ich einen Selbstversuch fürs NoFapping durchziehe, sondern ich beschäftigte mich wie automatisch mit ganz anderen Dingen.
Es wird normal nicht zu wichsen
Auf einmal habe ich angefangen ein Buch zu lesen, denn ich habe ja nicht nur neugewonnene Zeit gehabt, sondern fühlte mich auch innerlich ruhiger, ausgeglichener und irgendwie auch Selbstbewusster. Es schien also zu stimmen mit den angeblichen Vorteilen die man durchs „NoFap“ erlangen sollte.
Und ja, ich habe in meiner Zeit nicht nur das eine Buch gelesen, sondern gleich drei. Drei Bücher, obwohl ich vorher immer Ewigkeiten für ein Buch benötigt habe.
Aber nicht nur dass: Ich fühlte mich auch in meinem Job konzentrierter und erledigte Aufgaben deutlich schneller und meiner Meinung nach auch ordentlicher.
Die erste Party in meiner NoFap-Zeit
Während meiner eigenen NoFap-Challenge und meines Selbstversuches habe ich natürlich auch eine Party besucht. Gehe ich doch auch so sehr gerne feiern und tanzen.
Ich hab mich umgesehen im Club und habe keine Frauen gesehen die mich sabbernd angesehen habe. Das habe ich auch nicht erwartet, denn die eigene Attraktivität steigt zwar, aber die Frauenwelt bemerkt sie erst, wenn man sich mit ihr unterhält.
Da ich sowieso ein sehr offener Typ bin, war es für mich auch kein Problem an diesem Abend die ein oder andere Frau kennenzulernen. Es funktionierte alles deutlich einfacher. Und ich wollte ja schließlich mal wieder die Dopamin-Achterbahn in meinem Hirn zünden – ergo einen Orgasmus bekommen.
Aber egal was ich auch versucht habe: Ich konnte keine Frau an diesem Abend dazu bringen, mit mir nach Hause zu kommen. Ich habe zwar Handynummern kassiert, tolle Bekanntschaften kennengelernt und einen lustigen Abend erlebt, trotzdem landete ich wieder alleine in meinem Bett.
Ich fühlte mich dennoch sehr zufrieden. Denn ich bin – wie ich finde – etwas offener und aggressiver in die Gespräche reingegangen und habe schnell die Karten offengelegt und gezeigt, dass ich kein „Bester-Freund-Typ“ bin. Ich habe die Gespräche immer sehr schnell ins sexuelle gleiten lassen, was die Damen auch mitmachten. Eine Erfahrung, die für mich neu war und was ich mich vorher wahrscheinlich weniger getraut hätte. Aber mein gestärktes Selbstbewusstsein ließ mich diese Schritte gehen.
Zwar bin ich letztlich alleine bei mir zu Hause gelandet, aber im Nachgang kam es dann zu zwei Sexdates. Der Sex fühlte sich aber nicht anders an als sonst. Auch den Orgasmus empfang ich nicht als intensiver. Das einzige was ich berichten kann, ich dass die Dopamin-Ausschüttung sich mehr gezeigt hat.
Allerdings glaube ich dass dies daran liegt, dass die Glückshormone nicht mehr mehrfach wöchentlich und auf Abruf vorhanden war und ich damit besonders reizvoll auf diesen Prozess reagierte.
Ich würde also sagen, dass es schon einen Effekt hat. Man ist konzentrierter und hat mehr Selbstbewusstsein. Das kann natürlich auch einfach nur ein Placebo-Effekt gewesen sein. Was aber definitiv kein Placebo-Effekt ist, dass man viel intensivere Glücksgefühle wahrnehmen kann.